Die allgemeine Lage in Haiti


Aus dem Bericht von Pater Roy zu seinem Besuch in Haiti im März 2010

Für 15 Tage war ich in Haiti zu Besuch nach dem Erdbeben. Dort habe ich mit meiner Mutter, meiner Schwester, die eine hohe Beamtin im Staatsdienst von Haiti ist und meinem Bruder, der Zahnarzt ist, im Zelt auf der Straße gewohnt und gelebt.
Ich konnte dort persönlich und gemeinsam mit meiner Familie erfahren, wie schwierig das Leben in Port-au-Prince geworden ist. Zwischen den Trümmern an beiden Seiten der Straße versuchen die Menschen ihr Leben wieder "normal" zurück zu bekommen.
Ungefähr 1,5 Millionen Obdachlose haben alles verloren. Diese Menschen und auch die nicht Betroffenen schlafen mit ohder ohne Zelt draußen. Es ist sehr warm am Tag (30 bis 35 Grad) und kalt in der Nacht (20 Grad), aber die Menschen haben Angst unter einem Dach zu bleiben. Sie bauen sich selbst Unterkünfte mit Stoff, Karton, Plastik, Holz etc., dort wo sie Platz finden. Auf der Straße, auf dem Bürgersteig, im Garten, vor der Kirche, in den Parks, auf dem Parkplatz, überall. Noch mehr Angst haben die Haitianer vor der Regenzeit. Die Menschen, die bei Regen nicht wissen wohin, fühlen sich wie die Tiere. In der haitianischen Mentalität müssen nur Tiere bei Regen draußen bleiben. Für viele Menschen ist diese Situation ein wirkliches Trauma. .....


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